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Wie kann man nur ...

Wie kann man nur morgens um 5.00 Uhr schon so fröhlich sein?

- das wurde neulich Anita gefragt.

Und tatsächlich. Wir erhalten eine Vielzahl solcher Rückmeldung.

Bei uns sei es immer so entspannt, so fröhlich, so anders.

Auch unser gesamtes Team spürt diese bestimmte Stimmung, diese gewisse Zufriedenheit, die sich beim Betreten unserer Cafés und unseren Produktionen einstellt.


Ob spezielle Schulungen und Kurse für das Team angeboten werden?

- wurde vor wenigen Tagen unsere Mina gefragt.


Nein. Bis dato haben wir weder spezielle Schulungen und auch keine Kurse gebucht.

Und das, obwohl das gesamte Team: Verkäufer, Bäcker, Konditoren (natürlich nicht vergessen … *innen) weit über ihre Komfortzonen hinausbacken und verkaufen.


Wir können uns sehr glücklich schätzen.

Wir haben ein hochsensibles Team. Und dieses Team handelt stets sehr bewusst.

Es sind oft die kleinen Dinge, die viel bewegen: Ein Lächeln kann Berge versetzen.


Wer sich respektiert fühlt, fühlt sich verstanden.

Wir scheinen zu verstehen. Anscheinend auch unsere Gäste.

Und so freuen wir uns. Wir lachen.


Konzentration auf unser Lachen.


Natürlich. Auch bei uns läuft nicht immer alles reibungslos. Mitunter knallt es gewaltig. Dann ist die Zündschnur sehr kurz. Die Nerven liegen blank. Wenig Anlass für hemmungslosen Frohsinn.


Doch viel lieber konzentrieren wir uns auf unser Lachen.


Was liegt allem Lächerlichen zugrunde? Was haben Clownsgesicht, Wortspiel, ein Witz, etwas Tollpatschigkeit und ein morgendlicher Besuch unseres Cafés gemeinsam?

Wie destillieren wir die Substanz heraus, die so vielen verschiedenen Dingen das gleiche bisweilen aufdringlich starke, bisweilen ganz diskrete Aroma verleiht?


Die größten Denker von Aristoteles, Bergson bis hin zum Psychologen Robert Provine, haben sich an einer Antwort versucht.


Und wir haben natürlich die Lösung.



Lachen ist ...


... soziale Interaktion, eine besonders intensive und häufig unbewusste Form der Kommunikation.

Lachen hat seinen Ursprung im limbischen System, einem entwicklungsgeschichtlich sehr, sehr, sehr alten Teil des Gehirns. In diesem Teil befindet sich auch unser Geruchssinn. Aus diesem Bereich werden wir hormonell gesteuert und unsere sämtlichen gefühlsmäßigen Reaktionen auf Umweltreize werden hier ausgelöst.

Wir haben kaum eine Chance etwas bewusst zu steuern:

Reiz – Reaktion. Fertig.



Überlebenswichtig.


Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass die ersten Vorfahren des Homo sapiens vor sechs Millionen Jahren zwar noch keine Formen von Kultur entwickelt hatten, jedoch schon die Anfänge des menschlichen Lachens zeigten.


Lachen war schon damals überlebenswichtig.

Denn vor rund 2,5 Millionen Jahren hatte der Homo rudolfensis den Steinkeil entdeckt. Damit konnte er seinem Gegenüber bereits hervorragend den Kopf einschlagen, doch war er nicht in der Lage, mit ihm zu sprechen.


Wie also Homo rudolfensis mit seinem Steinkeil abhalten, wenn Sprechen nicht möglich ist? Es blieben lediglich Überlegenheits- und Demutsgesten und eine Vielzahl an Grunz- und Grummel-Geräusche.

Und siehe da:

Genau diese „Ich-tue-dir-nichts“-Laute unserer Vorfahren, waren die ersten zarten Ursprungs-Lacher unserer Spezies. So die Vermutung einiger Wissenschaftler.



Diplomatie und Staatskunst. Unser Sprachzentrum haben wir tatsächlich erst sehr viel später entwickelt. Dieses liegt im Cortex. Einer äußeren Gehirnregion.


Mit Blick auf große Teile der aktuellen außen- und innenpolitischen Situation könnte man meinen … der Cortex genießt einen ähnlichen Stellenwert wir die Nickhaut in unserem Auge. Dafür sind jetzt Grunzlaute und Überlegenheitsgesten voll im Trend!

Außerhalb der Diplomatie und Staatskunst wird Lachen in erster Linie als Mittel der Kommunikation genutzt. Und selbst wenn das Lachen heute nicht mehr so überlebenswichtig scheint … die meisten Menschen lachen, um ihrem Gegenüber bewusst oder unbewusst etwas mitzuteilen.

So lachen sich die Menschen einer Reisegruppe, die für eine Woche Zeit miteinander verbringen, nachgewiesenermaßen am Anfang ihrer Reise häufiger an als zum Ende. Bereits in den ersten Stunden wird durch das Lachen geklärt, wer sich innerhalb der Gruppe am sympathischsten ist.

Wir bemerken sehr schnell, wenn zwei Menschen sich freundlich gesonnen sind, dass sie sich gegenseitig zustimmen, also eine Basis an Gemeinsamkeiten haben.



Lachkommunikation.

Im Gegensatz zur Grunz- und Strunz-Kommunikation hat Lachkommunikation den Vorteil, dass Gefühle nicht offen ausgesprochen werden und sich somit auch niemand direkt verletzt fühlen muss.


Wir Lieben Lachen.

Denn wir erkennen instinktiv, ob das Lachen unseres Gegenübers echt ist. Die Wissenschaftler sagen, dass der komplexe Vorgang des Lachens, also die Lachmelodie, die Grunz- und Schnarchlaute sowie auch die Veränderung der Tonhöhe unbewusst gesteuert werden und deshalb niemals glaubwürdig nachgeahmt werden können.


Der Lachende schließt die Augen und schaut sein Gegenüber dann erst einmal nicht mehr an. Ein weiteres Indiz sind die Lachfalten. Wenn sie fehlen, ist das Lachen wahrscheinlich gespielt.


Und Sie haben wirklich geglaubt unsere Falten stammen von unserer harten Arbeit? ... ... ...


Schweigen trennt mehr als Entfernung.

Schon deshalb sind wir gerne präsent. Und zeigen uns gerne.

Natürlich auch im Fernsehen. Wir freuen uns schon sehr.

Auf das Team von "Hallo Hessen" vom Hessischen Rundfunk bei uns - LIVE - in der Backstube.

Am 27. Januar 2022 - ab 16:00 Uhr.


... vielleicht gibt es ja neben Torten und Kuchen auch etwas zu lachen. :-)

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