Es wird grün. Und bunt.
Gibt es etwas Schöneres?
Als das erste zarte Grün? Das aus kahlen, braunen Ästen sprießt?
Ziellos.
Wie oft hetzen wir daran ziellos vorbei. Mit blassem Blick auf unsere changierenden MiniaturMonitore. Mit nach innen gerichteten Augäpfeln fixiert auf unsere trüben Gedanken.
Doch wenn wir uns nur ein Minütchen Zeit nehmen. Und genau hinschauen.
Dann lässt sich der Frühling schon fühlen.
Hereinspaziert. Schon bald kommt der wenige Regen nicht mehr aus der Kühltruhe. Wie schön es doch ist, irgendwie sogar romantisch, mit ausgebreiteten Armen die schillernden Tropfen zu fangen. Wie ein durstigbuntes Blümelein.
Endlich Fenster auf. Und zwar weit. Sehr weit. Nicht nur mal eben kurz … um den trüben Mief herauszuwedeln.
Hereinspaziert liebe, bunte Welt. Setze dich gerne zu mir und lenke mich ab. Von meiner tristen, elenden, trübseligen Home-(Alone)-Office-Existenz.
Vergangenheit. Die schwarze Stille. Dafür Balztanz zur selbstgezwitscherten Musik der gefiederten Winterurlaubs-Heimkehrer. Unsere natürlichen Ton-Angeber in den Parks und auf den zunehmend zurückeroberten Obst- und Blumenwiesen. So erfreulich schön kann das Wachwerden morgens sein. Und das sogar an Sonn- und Feiertagen.
Dieses unbestimmte Gefühl.
Die – klimabedingt ohnehin schon – luftigere Polarausrüstung vorerst einmotten und zart die Motten aus der Sommertracht verscheuchen. Nase hoch und Augen zu. Der Wind pfeift nun nicht mehr direkt vom Nordpol. Er lässt sich zeit und pflückt die vielen Düfte, die uns einfach glücklich stimmen: Frisch gemähtes Gras, Hyazinthen, Frühlingssonne, Butterkuchen und Baiser.
Dieses unbestimmte Gefühl die ganze Welt umarmen zu wollen.
Unendliche Liebe? Irgendwie einfach in alles. Rundum.
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